Der Angriff Russlands auf die Ukraine bewegt auch uns als studentischen Verein, der sich der „Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens“ (§ 3 unserer Satzung) verpflichtet sieht. Menschen, die einander kennen, schießen nicht aufeinander.
Viele unserer Mitglieder waren in der Vergangenheit bereits sowohl in Russland als auch in der Ukraine, konnten dort Kontakte knüpfen und Kultur und Lebensweise vor Ort kennenlernen. Der Besuch unserer Partneruniversitäten in Omsk und Samara war bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie ein fester Termin in unserem Vereinsleben. Gegenbesuche in Deutschland ermöglichten es russischen Studierenden, Deutschland kennenzulernen.
Den aktuellen Angriff Russlands auf die Ukraine sehen wir deshalb mit großer Sorge und noch größerer Bestürzung. Als Verein, der sich für die Verständigung der Völker einsetzt, werben wir für den Frieden und für gegenseitige Toleranz. Die durch den Einmarsch Russlands hervorgerufene Eskalation der Gewalt verurteilen wir. Wir sprechen uns für Austausch und Zusammenarbeit als den einzig richtigen Weg zum Frieden aus.
Für uns als Verkehrte Welt erlaubt die aktuelle Lage daher leider auch in diesem Jahr nicht die Durchführung unserer gewohnten Russland-Exkursion.
Nichtsdestotrotz sind wir der Überzeugung, dass dieser Krieg kein Krieg „der Russen“ ist. Vielmehr treibt die Regierung Russlands die Konfrontation maßgeblich voran. Aus diesem Grund wollen wir unsere bestehenden Partnerschaften mit russischen Universitäten auch nicht abbrechen. Vielmehr sehen wir es als unsere Aufgabe an, gerade in diesen Zeiten den Kontakt zu halten und auf die Bedeutung des Friedens hinzuweisen. Weiterhin sehen wir aus Russland, auch über direkte Kontakte dorthin, ersten Widerstand aus der Zivilgesellschaft heraus gegen den Krieg. Dies stimmt uns hoffnungsvoll. Wir sind der festen Überzeugung, dass der vielschichtige Konflikt zwischen Russland und der Ukraine friedlich gelöst werden muss. Wir fordern insbesondere, den Krieg in der Ukraine zu beenden und Gespräche über einen dauerhaften Frieden zu führen.